Filmstudium: Die Eintrittskarte in die Traumfabrik?

Es gibt sie, die Filmschaffenden, die nie eine Filmschule von innen gesehen haben. Fatih Akin ist einer von ihnen, Bully Herbig ebenfalls und auch Tom Tykwer hat nie Film studiert. Ihre Werke sind Klassiker in Deutschland und Tom Tykwer hat sich sogar einen Namen in Hollywood gemacht. Es ist also möglich, ohne Studium erfolgreich zu sein, aber ist dieser Weg empfehlenswert?

Studiengänge

Es gibt zahlreiche Berufe beim Film, die nach wie vor keine Ausbildungsberufe sind, oder nicht an einer Filmschule unterrichtet werden, wie zum Beispiel Maske oder Kostüm, doch ihre Zahl wird stetig kleiner. Der Trend geht in Richtung standardisierter Ausbildung für alle. Wer als Berufsziel Regisseur, Produzent, Kameramann oder -frau, Drehbuchautor, Reporter, TV Producer, Cutter, Szenenbildner oder Visual Effects Artist hat, kommt an einem Studium an einer Filmhochschule oder einer Film-und Fernsehakademie nicht vorbei.

Welche Schulen bieten Filmstudiengänge an?

Es gibt sechs staatliche beziehungsweise halbstaatliche Filmhochschulen in Deutschland. Dies sind die HFF in München, die Deutsche Film- und Fernsehakademie in Berlin, die Filmakademie Baden-Württemberg, die Hamburger Media School, die HFF “Konrad Wolf” in Potsdam, die Kunsthochschule für Medien in Köln und die Internationale Filmschule (ifs) ebenfalls in Köln. Die Bayerische Akademie für Fernsehen e.V. in München bietet ausschließlich Fernsehstudiengänge an. Bundesweit gibt es außerdem zahlreiche private Medienakademien.

Was bringt ein Studium?

Der große Vorteil eines Studiums ist neben der Vermittlung von theoretischem Fachwissen, die Möglichkeit, eigene Ideen in die Praxis umzusetzen. Natürlich kann man heutzutage auch mit dem eigenen Handy Filme drehen, doch meist braucht es trotzdem Fachleute, um zumindest einen anständigen Ton und eine ansprechende Beleuchtung, für sein Werk zu erreichen. Die für Kurzfilmprojekte eingespannten Freunde kennen sich meist mit diesen Dingen nicht aus und haben zudem keine Idee, wo man das benötigte Equipment kostengünstig herbekommt. Im Filmstudium fehlt es weder an der Ausrüstung, noch am Personal, das sich aus Mitstudenten rekrutiert. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass während des Studiums bereits Kontakte für später geknüpft werden, sowohl unter den zukünftigen Filmschaffenden selbst als auch über Praktika zu Produktionsfirmen.

Fazit

Es ist möglich, als Quereinsteiger beim Film Karriere zu machen. Ohne ein Studium ist es allerdings sehr schwer zum Beispiel vom Kabelträger zum Kameramann aufzusteigen, irgendwann ist auf diesem Weg meistens Schluss. Für eine Produktionsfirma ist es einfach zu riskant, jemanden der keinerlei praktische Erfahrungen vorweisen kann, als Kameramann in einem Film einzusetzen. Versagt derjenige verliert die Firma viel Geld. Filme machen bedeutet zwar viel Spaß, es ist aber auch ein Geschäft.

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